Solar-Lexikon Cover: Fachfrau mit Dokumenten vor Solarmodulen, Titel Solarenergie Wissen einfach erklärt, Schweizer Solar-Lexikon von A bis Z

Solarenergie-Wissen: Fachbegriffe rund um Photovoltaik und Solarthermie einfach erklärt

Das umfassende Solar-Lexikon mit allen wichtigen Begriffen rund um Photovoltaik, Solarthermie, Stromspeicher und Förderung in der Schweiz.

Unser Glossar wird laufend erweitert und aktualisiert. Vermissen Sie dennoch einen Begriff? Schreiben Sie uns einfach an This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. – wir fügen ihn gerne hinzu.

A  B  C  D  E  F  G  H  I   J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z  

A

 

Absorber

Der Absorber ist das Herzstück eines Solarkollektors und besteht aus einem dunklen, wärmeleitenden Material (meist Aluminium oder Kupfer), das die Sonnenstrahlung aufnimmt und in Wärme umwandelt. Bei Flachkollektoren ist der Absorber als ebenes Blech ausgeführt, bei Röhrenkollektoren befindet er sich in den einzelnen Glasröhren. Eine spezielle dunkle Beschichtung optimiert die Wärmeaufnahme und minimiert die Wärmeabstrahlung. Die vom Absorber erzeugte Wärme wird über ein Rohrsystem mit Wärmeträgerflüssigkeit zum Warmwasserspeicher transportiert.

Amortisationszeit, Amortisierung, Amortisation

Die Amortisationszeit ist der Zeitraum, den es dauert, bis die Investitionskosten für eine Photovoltaikanlage durch die Einsparungen bei den Stromkosten und eventuelle Einnahmen aus der Einspeisevergütung gedeckt sind. Eine kürzere Amortisationszeit bedeutet eine schnellere Rentabilität der Anlage. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Höhe der Investitionskosten, der aktuellen Strompreise in der Schweiz und der Effizienz der Anlage. Zusätzlich spielen die Pronovo-Förderung und kantonale Unterstützungsmassnahmen eine wichtige Rolle bei der Amortisationsberechnung.

Aufdach-Montage

Bei der Aufdach-Montage werden Solarmodule auf einem bestehenden Dach installiert, wobei das Dach intakt bleibt und die Module auf einem Gestell befestigt werden. Diese Methode ist kostengünstig und einfach umzusetzen und ermöglicht eine gute Belüftung der Module, was ihre Effizienz erhöhen kann. Aufdach-Montagen sind die am weitesten verbreitete Methode zur Installation von Photovoltaikanlagen auf bestehenden Gebäuden in der Schweiz.

Autarkiegrad

Der Autarkiegrad gibt an, wie viel Prozent des eigenen Energiebedarfs durch eine Photovoltaikanlage und gegebenenfalls einen Stromspeicher selbst gedeckt werden kann, ohne auf das öffentliche Stromnetz zurückzugreifen. Ein hoher Autarkiegrad bedeutet mehr Unabhängigkeit vom Netz und geringere Stromkosten. Er wird durch die Grösse der PV-Anlage, die Speicherkapazität und den Energieverbrauch bestimmt. In der Schweiz kann der Autarkiegrad durch Teilnahme an einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) weiter optimiert werden.

B

 

Balkonkraftwerk

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine, dezentrale Photovoltaikanlage, die an Balkonen oder Terrassen installiert werden kann, um direkt in das Haushaltsnetz einzuspeisen. Diese Anlagen sind für den Eigenverbrauch gedacht und oft in Form von Plug-and-Play-Systemen einfach zu installieren. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, auch in Mietwohnungen zur eigenen Stromerzeugung beizutragen. In der Schweiz sind Balkonkraftwerke bis 600 Watt bewilligungsfrei und können bei der Pronovo-Einmalvergütung berücksichtigt werden, sofern die Gesamtleistung mindestens 2 kWp beträgt.

Bypass-Dioden

Bypass-Dioden sind elektronische Komponenten, die in Solarmodule integriert werden, um den Stromfluss in Fällen von Verschattung zu gewährleisten. Sie leiten den Strom an den verschatteten Bereichen vorbei und verhindern so einen Leistungsabfall des gesamten Moduls. Dies trägt dazu bei, die Gesamtleistung der Photovoltaikanlage unter ungünstigen Bedingungen zu optimieren.

D

 

Dachneigung

Die Dachneigung ist der Winkel, unter dem ein Dach von der Horizontalen abweicht, und spielt eine wichtige Rolle für die Effizienz einer Photovoltaikanlage. Eine optimale Dachneigung ermöglicht eine maximale Sonneneinstrahlung auf die Solarmodule und somit eine höhere Stromproduktion. In der Schweiz liegt der ideale Neigungswinkel für Photovoltaikanlagen zwischen 30 und 35 Grad.

Degradation

Degradation bezieht sich auf den natürlichen Leistungsabfall von Photovoltaikmodulen im Laufe der Zeit. Dieser Prozess führt zu einer allmählichen Verringerung der Stromerzeugungskapazität, die typischerweise etwa 0,5 bis 1 % pro Jahr beträgt. Die Degradation ist ein normaler Effekt und wird in der Lebensdauerbewertung von PV-Anlagen berücksichtigt.

Dimensionierung

Die Dimensionierung einer Photovoltaikanlage bezieht sich auf die Berechnung und Auswahl der richtigen Grösse und Kapazität der Komponenten wie Solarmodule, Wechselrichter und Batteriespeicher. Dies erfolgt unter Berücksichtigung des Energiebedarfs, der verfügbaren Fläche und der klimatischen Bedingungen in der Schweiz. Eine korrekte Dimensionierung ist entscheidend für die Effizienz und Rentabilität der Anlage sowie für die optimale Nutzung der Pronovo-Förderung.

Diffuse Strahlung

Diffuse Strahlung ist die Sonnenstrahlung, die durch Streuung an Molekülen, Partikeln und Wolken in der Atmosphäre indirekt auf die Erdoberfläche gelangt. Sie macht einen wesentlichen Teil der Solarstrahlung aus und ist besonders an bewölkten Tagen von Bedeutung. Photovoltaikanlagen können auch bei diffuser Strahlung Strom erzeugen, jedoch mit geringerer Effizienz als bei direkter Sonneneinstrahlung.

Direkte Strahlung

Direkte Strahlung ist die Sonnenstrahlung, die ungehindert und in gerader Linie auf die Erdoberfläche trifft. Sie ist die stärkste Form der Strahlung und liefert die höchste Energieausbeute für Photovoltaikanlagen. Die Effizienz einer PV-Anlage hängt stark von der Menge der direkten Strahlung ab, die auf die Module trifft.

E

 

Eigenverbrauch

Eigenverbrauch bezeichnet den Anteil des von einer Photovoltaikanlage erzeugten Stroms, der direkt im selben Haushalt oder Betrieb genutzt wird, anstatt ins öffentliche Netz eingespeist zu werden. Durch den Eigenverbrauch kann der Bezug von Strom aus dem Netz reduziert und damit die Stromkosten gesenkt werden. Mit Batteriespeichern kann der Eigenverbrauch weiter optimiert werden, indem überschüssiger Solarstrom für die Nutzung zu späteren Zeiten gespeichert wird. In der Schweiz wird der Eigenverbrauch durch den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) auch in Mehrfamilienhäusern ermöglicht.

Einmalvergütung (EIV)

Die Einmalvergütung ist das wichtigste Förderprogramm des Bundes für Photovoltaikanlagen in der Schweiz. Sie wird von Pronovo verwaltet und beträgt maximal 30% der Investitionskosten einer Referenzanlage. Es gibt drei Programme: KLEIV für kleine Anlagen unter 100 kWp, GREIV für grosse Anlagen ab 100 kWp und HEIV für Anlagen ohne Eigenverbrauch. Die Vergütung setzt sich aus einem Leistungsbeitrag zusammen, der je nach Anlagengrösse variiert. Für 2025 beträgt der Grundtarif CHF 360 pro kWp für Anlagen bis 30 kWp. Zusätzliche Boni gibt es für steile Anlagen (über 75° Neigung), Höhenlagen über 1500 m ü. M. und Parkflächen-Anlagen.

Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung ist die Zahlung, die Betreiber von Photovoltaikanlagen für ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Strom erhalten. In der Schweiz wird sie von den lokalen Elektrizitätswerken ausbezahlt und variiert aktuell noch je nach Region und Anbieter. Ab 2026 gelten schweizweit Mindestvergütungen: 6,0 Rp/kWh für Anlagen mit Eigenverbrauch bis 30 kW (bei grösseren anteilig weniger) und 6,2 Rp/kWh für Anlagen ohne Eigenverbrauch bis 150 kW. Zusätzlich können Betreiber durch den Verkauf von Herkunftsnachweisen (HKN) weitere Einnahmen erzielen. Für Anlagen ab 150 kW ohne Eigenverbrauch steht seit 2025 alternativ die gleitende Marktprämie (GMP) zur Verfügung.

Energiegesetz (EnG)

Das Schweizer Energiegesetz vom 30. September 2016 bildet die rechtliche Grundlage für die Energiestrategie 2050 und regelt die Förderung erneuerbarer Energien. Es enthält wichtige Bestimmungen für Photovoltaikanlagen, den Eigenverbrauch und Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV). Mit den Neuerungen von 2025 wurden virtuelle ZEV eingeführt und die Förderung für Fassadenanlagen verbessert. Das EnG wird ergänzt durch die Energieverordnung (EnV), die detaillierte Ausführungsbestimmungen enthält.

Ertrag

Der Ertrag einer Photovoltaikanlage bezeichnet die Menge an elektrischer Energie, die die Anlage innerhalb eines bestimmten Zeitraums produziert. Der Ertrag wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen und hängt von Faktoren wie der Grösse der Anlage, der Sonneneinstrahlung und der Effizienz der Module ab. Ein hoher Ertrag ist entscheidend für die Rentabilität und Amortisation der Anlage. In der Schweiz können Solarkataster dabei helfen, das Ertragspotenzial verschiedener Standorte zu bewerten.

F

 

Flachkollektor

Ein Flachkollektor ist der am weitesten verbreitete Typ von Solarkollektor für Solarthermieanlagen. Er besteht aus einem flachen, wärmegedämmten Gehäuse mit einer transparenten Glasabdeckung, unter der sich ein dunkler Absorber befindet. Flachkollektoren erreichen Wirkungsgrade von 60-85% und bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie eignen sich besonders für die Warmwasserbereitung und können auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden. In der Schweiz sind Flachkollektoren aufgrund ihrer einfachen Installation und Wartungsfreundlichkeit bei Ein- und Mehrfamilienhäusern sehr beliebt. Sie lassen sich sowohl als Aufdach- als auch als Indach-Lösung montieren.

Flächenlast

Die Flächenlast bezieht sich auf das Gewicht, das eine Photovoltaikanlage pro Quadratmeter Dachfläche auf die Struktur ausübt. Bei der Planung einer PV-Anlage muss die Flächenlast berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass das Dach die Last sicher tragen kann. Insbesondere bei Flachdächern und älteren Gebäuden ist die Flächenlast ein wichtiger Planungsfaktor.

Förderung

Die Schweiz bietet ein umfassendes Förderprogramm für Solaranlagen. Wichtigstes Instrument ist die Einmalvergütung (EIV) des Bundes über die Pronovo AG. Zusätzlich gibt es je nach Kanton oder Gemeinde weitere Beiträge, etwa für Batteriespeicher oder Dachsanierungen. Auch die Einspeisevergütung der lokalen Energieversorger sowie steuerliche Abzugsmöglichkeiten zählen zu den Förderungen.

Mehr Details finden Sie in unserem Blogbeitrag Photovoltaik-Förderung Schweiz 2025: Alles, was Sie wissen müssen.

Frostschutz

Frostschutz bezeichnet die Massnahmen und Flüssigkeiten, die in Solarthermieanlagen verwendet werden, um bei winterlichen Temperaturen ein Einfrieren der Wärmeträgerflüssigkeit zu verhindern. Als Wärmeträgerflüssigkeit wird meist ein Wasser-Glykol-Gemisch verwendet, das auch bei Temperaturen unter null Grad Celsius flüssig bleibt. Der richtige Frostschutz ist entscheidend für den störungsfreien Betrieb einer Solarthermieanlage in der Schweiz, wo Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt auftreten können.

G

 

Gleichstrom

Gleichstrom (DC) ist eine Form von elektrischem Strom, der in eine Richtung fliesst, im Gegensatz zu Wechselstrom (AC), der seine Richtung periodisch ändert. Photovoltaikmodule erzeugen Gleichstrom, der in Haushalten oder dem Stromnetz meist in Wechselstrom umgewandelt werden muss. Diese Umwandlung erfolgt durch einen Wechselrichter.

Gleitende Marktprämie (GMP)

Die gleitende Marktprämie ist ein neues Förderinstrument, das seit 2025 in der Schweiz verfügbar ist. Sie bietet Betreibern von Photovoltaik-Anlagen ohne Eigenverbrauch ab 150 kW eine über 20 Jahre garantierte Mindestvergütung für den produzierten Strom. Im Gegensatz zur einmaligen Investitionsförderung wird hier eine laufende Vergütung bezahlt, die den Unterschied zwischen Marktpreis und einem festgelegten Referenzwert ausgleicht. Die GMP wird durch Auktionen vergeben und von Pronovo verwaltet.

Globalstrahlung

Globalstrahlung ist die Gesamtmenge der Sonnenstrahlung, die auf eine horizontale Fläche auf der Erde trifft. Sie setzt sich aus direkter und diffuser Sonnenstrahlung zusammen. Die Globalstrahlung ist ein entscheidender Faktor bei der Bestimmung des Potenzials für die Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen in einer bestimmten Region der Schweiz.

H

 

Halbleiter

Ein Halbleiter ist ein Material, das unter bestimmten Bedingungen als Leiter oder als Isolator wirken kann, was ihn ideal für elektronische Bauteile wie Solarzellen macht. Silizium ist der am häufigsten verwendete Halbleiter für Photovoltaikanlagen, da es in Solarzellen die Sonnenenergie effizient in elektrischen Strom umwandelt. Halbleiter spielen eine zentrale Rolle in Photovoltaikanlagen und beeinflussen massgeblich deren Effizienz und Leistung.

Heizungsunterstützung

Heizungsunterstützung bezeichnet die Kombination einer Solarthermieanlage mit dem bestehenden Heizsystem, um den Energiebedarf für die Raumheizung zu reduzieren. Dabei wird die von den Solarkollektoren erzeugte Wärme in einen Pufferspeicher eingespeist, der sowohl für Warmwasser als auch für die Heizung genutzt wird. Besonders in den Übergangszeiten (Frühling und Herbst) kann eine Solarthermieanlage einen grossen Teil des Heizbedarfs decken. Für die Heizungsunterstützung sind grössere Kollektorflächen und Speichervolumen erforderlich als nur für die Warmwasserbereitung.

Hybrid-Wechselrichter

Ein Hybrid-Wechselrichter ist ein Gerät, das sowohl Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt als auch die Verwaltung von Batteriespeichern in einem Photovoltaiksystem übernimmt. Er ermöglicht es, überschüssigen Solarstrom in Batterien zu speichern und bei Bedarf wieder ins Netz oder in den Haushalt einzuspeisen. Hybrid-Wechselrichter sind besonders vorteilhaft für Systeme, die sowohl netzgekoppelt als auch unabhängig arbeiten können.

Hybridkollektor

Ein Hybridkollektor kombiniert Photovoltaik und Solarthermie in einem System und kann gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. Auf der Oberseite befinden sich Photovoltaikzellen für die Stromerzeugung, während auf der Rückseite ein Wärmetauscher die Abwärme der PV-Module für die Warmwasserbereitung nutzt. Diese Technologie maximiert die Nutzung der verfügbaren Dachfläche, ist aber in der Anschaffung teurer als separate Systeme. Hybridkollektoren sind noch ein Nischenprodukt, können aber interessant sein, wenn die Dachfläche begrenzt ist und sowohl Strom als auch Wärme benötigt werden.

I

 

Indach-Montage

Bei der Indach-Montage werden Solarmodule direkt in die Dachstruktur integriert, sodass sie die Funktion der Dachabdeckung übernehmen. Dies führt zu einer ästhetisch ansprechenden Lösung, die besonders bei Neubauten oder Dachsanierungen beliebt ist. Allerdings ist diese Methode oft teurer und aufwendiger in der Installation als die Aufdach-Montage. Seit 2025 erhalten integrierte Anlagen in der Schweiz einen erhöhten Förderbonus von Pronovo.

Inselanlage

Eine Inselanlage, auch als Off-Grid-System bezeichnet, ist eine Photovoltaikanlage, die unabhängig vom öffentlichen Stromnetz betrieben wird. Solche Anlagen nutzen oft Batteriespeicher, um den erzeugten Strom für Zeiten ohne Sonneneinstrahlung zu speichern. Inselanlagen werden häufig in abgelegenen Gebieten der Schweiz eingesetzt, wo kein Netzanschluss verfügbar ist.

Investitionsbeitrag (IB)

Der Investitionsbeitrag ist ein neues Förderinstrument, das seit 2025 in der Schweiz eingeführt wurde. Er ergänzt die bestehende Einmalvergütung und richtet sich an verschiedene Technologien erneuerbarer Energien wie Photovoltaik, Biomasse, Windenergie und Wasserkraft. Der Investitionsbeitrag wird von Pronovo verwaltet und soll den Ausbau erneuerbarer Energien in der Schweiz weiter vorantreiben.

K

 

Kilowatt Peak (kWp)

Kilowatt Peak (kWp) ist die Masseinheit für die Nennleistung einer Photovoltaikanlage unter Standard-Testbedingungen (STC). Es gibt die maximale Leistung an, die eine Anlage bei optimalen Bedingungen erreichen kann. Der kWp-Wert ist entscheidend für die Dimensionierung und das Verständnis der Leistungsfähigkeit einer Solaranlage sowie für die Berechnung der Pronovo-Förderung.

Kilowattstunde

Eine Kilowattstunde (kWh) ist eine Masseinheit für Energie, die angibt, wie viel elektrische Arbeit in einer Stunde bei einer Leistung von einem Kilowatt verrichtet wird. Sie ist die Standardmasseinheit zur Messung des Stromverbrauchs und der Stromerzeugung. In der Photovoltaik beschreibt sie die Menge an Energie, die eine Anlage innerhalb eines bestimmten Zeitraums produziert.

L

 

Lithium-Ionen-Speicher

Ein Lithium-Ionen-Speicher ist ein Energiespeicher, der auf der Lithium-Ionen-Technologie basiert und in Photovoltaikanlagen verwendet wird, um überschüssigen Solarstrom zu speichern. Diese Speicher zeichnen sich durch eine hohe Energiedichte, lange Lebensdauer und hohe Effizienz aus. Sie ermöglichen es, den Eigenverbrauch zu maximieren und den Autarkiegrad zu erhöhen, indem sie den gespeicherten Strom bei Bedarf wieder ins Netz oder in den Haushalt einspeisen. Seit 2025 profitieren Batteriespeicher in der Schweiz von einer Rückerstattung des Netzentgelts.

Lokale Elektrizitätsgemeinschaft (LEG)

Die Lokale Elektrizitätsgemeinschaft ist ein neues Modell, das ab 2026 in der Schweiz eingeführt wird. LEG ermöglichen es mehreren Teilnehmern innerhalb derselben Gemeinde und des gleichen Netzgebiets, sich untereinander mit selbst erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Dabei können sie das öffentliche Stromnetz zu einem reduzierten Tarif nutzen. LEG fördern Bürgerbeteiligungsprojekte und den gemeinschaftlichen Ausbau erneuerbarer Energien.

M

 

Mieterstrom

Mieterstrom bezeichnet Strom, der von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses erzeugt und direkt an die Mieter im selben Gebäude geliefert wird. In der Schweiz wird dieses Modell als Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) bezeichnet. Es ermöglicht Mietern, von günstiger Solarenergie zu profitieren, ohne selbst eine Anlage installieren zu müssen. ZEV-Projekte tragen zur dezentralen Energieversorgung und zur Energiewende bei.

Modulwirkungsgrad

Der Modulwirkungsgrad gibt an, wie effizient ein Solarmodul die eingestrahlte Sonnenenergie in elektrische Energie umwandelt. Er wird als Prozentsatz ausgedrückt und ist ein entscheidender Faktor für die Leistungsfähigkeit einer Photovoltaikanlage. Höhere Wirkungsgrade bedeuten, dass mehr Strom aus derselben Fläche erzeugt werden kann.

Monokristalline Solarmodule

Monokristalline Solarmodule bestehen aus Silizium, das zu einem einzigen Kristall geformt wurde, wodurch sie eine homogene Struktur aufweisen. Diese Module zeichnen sich durch einen hohen Wirkungsgrad und eine lange Lebensdauer aus, sind jedoch in der Regel teurer als andere Modultypen. Aufgrund ihrer Effizienz werden sie häufig dort eingesetzt, wo nur begrenzte Dachflächen zur Verfügung stehen.

N

 

Nennleistung

Die Nennleistung einer Photovoltaikanlage gibt die maximale elektrische Leistung an, die unter Standard-Testbedingungen (STC) erreicht werden kann, und wird in Kilowatt Peak (kWp) gemessen. Sie dient als wichtiger Massstab für die Leistungsfähigkeit einer Anlage und ermöglicht den Vergleich verschiedener Systeme. Die tatsächliche Leistung kann jedoch durch Faktoren wie Wetterbedingungen und Systemeffizienz variieren.

Netzanschlusspflicht

Die Netzanschlusspflicht ist eine gesetzliche Verpflichtung für Netzbetreiber in der Schweiz, Photovoltaikanlagen an das öffentliche Stromnetz anzuschliessen und den erzeugten Strom aufzunehmen. Diese Regelung ist im Energiegesetz verankert und fördert die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz. Sie sorgt dafür, dass Betreiber von PV-Anlagen ihre überschüssige Energie ins Netz einspeisen und dafür vergütet werden können.

Netzgekoppelte Systeme (On-Grid)

Netzgekoppelte Systeme, auch als On-Grid-Systeme bezeichnet, sind Photovoltaikanlagen, die direkt an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind. Der erzeugte Strom kann entweder direkt im Haushalt genutzt oder ins Netz eingespeist werden, wobei der Netzanschluss eine kontinuierliche Versorgung sicherstellt. Diese Systeme sind die am weitesten verbreitete Form von PV-Anlagen in der Schweiz und spielen eine zentrale Rolle in der dezentralen Energieversorgung.

Netzparität

Netzparität tritt ein, wenn aus Sicht der Endverbraucher die Kosten je Kilowattstunde (kWh) für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien, wie Photovoltaik, gleich oder niedriger sind als die Kosten für Strom aus dem öffentlichen Netz. Dies stellt einen wichtigen Meilenstein für die Verbreitung erneuerbarer Energien dar, da es den wirtschaftlichen Anreiz für ihre Nutzung erhöht. Erreicht wird die Netzparität durch sinkende Preise für PV-Anlagen und steigende Effizienz.

Netzunabhängige Systeme (Off-Grid)

Netzunabhängige Systeme, auch als Off-Grid-Systeme oder Inselanlagen bezeichnet, sind Photovoltaikanlagen, die nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind. Sie erzeugen und speichern den benötigten Strom unabhängig vom Netz, meist in Verbindung mit Batteriespeichern. Solche Systeme sind ideal für abgelegene Orte in den Schweizer Bergen oder in Situationen, in denen kein Zugang zum öffentlichen Netz besteht.

P

 

Parallelschaltung

Bei einer Parallelschaltung werden Solarmodule oder Batteriezellen so verbunden, dass der Strom aufgeteilt und parallel durch jedes Element fliesst. Dies erhöht den Gesamtstrom des Systems, während die Spannung konstant bleibt. Parallelschaltungen werden oft verwendet, um die Stromstärke zu erhöhen und die Zuverlässigkeit des Systems zu verbessern.

Performance Ratio

Die Performance Ratio (PR) ist ein Indikator für die Effizienz einer Photovoltaikanlage und gibt das Verhältnis zwischen dem tatsächlich erzeugten Strom und dem theoretisch möglichen Strom an. Sie wird als Prozentsatz ausgedrückt und berücksichtigt Verluste durch Faktoren wie Temperatur, Verschattung und Systemausfälle. Eine hohe PR deutet auf eine gut funktionierende und effiziente Anlage hin.

Photovoltaik

Photovoltaik ist die Technologie, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandelt. Dies geschieht durch den Einsatz von Solarzellen, die auf Halbleitermaterialien basieren. Sie ist eine der wichtigsten Methoden zur Erzeugung erneuerbarer Energie und spielt eine zentrale Rolle im Übergang zu nachhaltiger Energieversorgung gemäss der Schweizer Energiestrategie 2050.

Photovoltaik-Anlagenplanung

Die Photovoltaik-Anlagenplanung umfasst die detaillierte Planung und Dimensionierung einer PV-Anlage, basierend auf Standortbedingungen, Energiebedarf und technischen Anforderungen. Dieser Prozess schliesst die Auswahl geeigneter Solarmodule, Wechselrichter und Montagesysteme sowie die Analyse von Verschattungen und Dachneigung ein. Eine sorgfältige Planung ist entscheidend für die optimale Leistung und Wirtschaftlichkeit der Anlage sowie für die bestmögliche Nutzung der Schweizer Förderprogramme.

Photovoltaik-Monitoring

Photovoltaik-Monitoring bezieht sich auf die kontinuierliche Überwachung der Leistung einer PV-Anlage, um deren Effizienz zu optimieren und mögliche Fehler frühzeitig zu erkennen. Durch Monitoring-Systeme können Betreiber den Energieertrag, den Zustand der Module und die Funktion des Wechselrichters in Echtzeit verfolgen. Dies ist entscheidend für die langfristige Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit der Anlage.

Polykristalline Solarmodule

Polykristalline Solarmodule bestehen aus Silizium, das in mehreren Kristallen erstarrt ist, was ihnen ein körniges Aussehen verleiht. Sie sind in der Herstellung kostengünstiger als monokristalline Module, bieten jedoch einen etwas geringeren Wirkungsgrad. Diese Module sind eine beliebte Wahl für grossflächige Photovoltaikanlagen, bei denen Platz keine Einschränkung darstellt.

Pronovo

Die Pronovo AG ist die Vollzugsstelle für Förderprogramme erneuerbarer Energien in der Schweiz und eine Tochtergesellschaft der Swissgrid. Sie ist verantwortlich für die Abwicklung der Einmalvergütung (EIV), der gleitenden Marktprämie (GMP) und anderer Förderinstrumente für Photovoltaikanlagen. Pronovo übernimmt auch die Verwaltung von Herkunftsnachweisen und spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Schweizer Energiewende.

Pufferspeicher

Ein Pufferspeicher ist ein isolierter Wassertank, der in Solarthermieanlagen die von den Kollektoren erzeugte Wärme speichert und bei Bedarf wieder abgibt. Er ermöglicht es, Solarwärme auch dann zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Pufferspeicher gibt es in verschiedenen Grössen und Ausführungen: als einfache Warmwasserspeicher, als Kombispeicher für Warmwasser und Heizungsunterstützung oder als Schichtenspeicher mit optimierter Temperaturschichtung. Die Speichergrösse wird nach der Kollektorfläche und dem Wärmebedarf dimensioniert. Als Faustregeln gelten etwa 80 Liter pro Person für Warmwasser und 50-100 Liter pro Quadratmeter Kollektorfläche.

R

 

Reihenschaltung

In einer Reihenschaltung werden Solarmodule oder Batteriezellen hintereinander geschaltet, sodass der Strom durch jedes Element nacheinander fliesst. Dies erhöht die Gesamtspannung des Systems, während der Stromfluss konstant bleibt. Reihenschaltungen sind in Photovoltaikanlagen weit verbreitet, um die erforderliche Spannung für den Betrieb von Wechselrichtern zu erreichen.

Röhrenkollektor (Vakuumröhrenkollektor)

Ein Röhrenkollektor, auch Vakuumröhrenkollektor genannt, besteht aus mehreren luftleeren Glasröhren, in denen sich jeweils ein Absorber befindet. Das Vakuum in den Röhren sorgt für eine hervorragende Wärmedämmung und minimiert Wärmeverluste. Dadurch erreichen Röhrenkollektoren auch bei geringer Sonneneinstrahlung und niedrigen Aussentemperaturen hohe Wirkungsgrade und können Temperaturen von über 120°C erzeugen. Sie sind besonders effizient für die Heizungsunterstützung und benötigen weniger Dachfläche als Flachkollektoren für die gleiche Leistung. Der Nachteil liegt in den höheren Anschaffungskosten und der empfindlicheren Technik. In der Schweiz werden sie oft bei ungünstigen Dachausrichtungen oder wenn hohe Temperaturen erforderlich sind eingesetzt.

S

 

Solarkreislauf

Der Solarkreislauf ist ein geschlossenes Rohrleitungssystem in einer Solarthermieanlage, in dem die Wärmeträgerflüssigkeit zwischen den Kollektoren und dem Wärmetauscher im Speicher zirkuliert. Eine Umwälzpumpe transportiert die in den Kollektoren erwärmte Flüssigkeit zum Speicher, wo sie ihre Wärme über einen Wärmetauscher an das Trinkwasser abgibt. Die abgekühlte Flüssigkeit fliesst anschliessend zurück zu den Kollektoren. Der Solarkreislauf ist vom Trinkwassersystem getrennt und enthält meist eine Wasser-Glykol-Mischung als Frostschutz. Eine Solarregelung steuert die Pumpe automatisch je nach Temperaturdifferenz zwischen Kollektor und Speicher.

Solarleistung

Solarleistung bezieht sich auf die Menge an elektrischer Energie, die eine Photovoltaikanlage unter Standard-Testbedingungen (STC) erzeugen kann. Sie wird typischerweise in Kilowatt-Peak (kWp) gemessen, was die maximale Leistung unter optimalen Bedingungen darstellt. Die tatsächliche Leistung kann durch Faktoren wie Dachneigung, Ausrichtung und Verschattung beeinflusst werden.

Solardachziegel

Solardachziegel sind spezielle Ziegel, die in das Dach eines Gebäudes integriert werden und gleichzeitig als Photovoltaikmodul fungieren. Sie kombinieren die Funktion eines herkömmlichen Dachziegels mit der Fähigkeit, Sonnenenergie in Strom umzuwandeln. Diese Ziegel sind ästhetisch ansprechend und eignen sich besonders für Neubauten oder bei Dachsanierungen.

Solarkataster

Ein Solarkataster ist eine digitale Karte oder Datenbank, die das Solarpotenzial von Gebäuden in einer bestimmten Region darstellt. Es ermöglicht Hauseigentümern und Planern, schnell zu beurteilen, ob ein Dach für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet ist. Solarkataster berücksichtigen Faktoren wie Dachneigung, Ausrichtung und Verschattung. Viele Schweizer Gemeinden und Kantone bieten solche Solarkataster online an.

Solarkollektor

Ein Solarkollektor ist ein Gerät, das Sonnenstrahlung aufnimmt und in Wärme umwandelt, die dann für Warmwasserbereitung oder Heizungszwecke genutzt wird. Es ist das Herzstück einer Solarthermieanlage und unterscheidet sich von Solarmodulen, die Strom erzeugen. Solarkollektoren sind in verschiedenen Bauformen erhältlich, wie Flachkollektoren oder Vakuumröhrenkollektoren.

Solarregelung

Die Solarregelung ist ein elektronisches Steuergerät, das den Betrieb einer Solarthermieanlage automatisch überwacht und regelt. Sie misst die Temperaturen in den Kollektoren und im Speicher und schaltet die Umwälzpumpe ein, wenn die Kollektortemperatur höher ist als die Speichertemperatur (typischerweise ab 5-8°C Differenz). Bei zu geringen Temperaturunterschieden oder bei Erreichen der maximalen Speichertemperatur wird die Pumpe abgeschaltet. Moderne Solarregelungen bieten zusätzliche Funktionen wie Frostschutz, Überhitzungsschutz, Betriebsstundenanzeige und Fehlerdiagnose. Sie optimieren dadurch den Wirkungsgrad der Anlage und verlängern deren Lebensdauer.

Solarstation

Eine Solarstation ist eine kompakte Baugruppe, die alle wichtigen hydraulischen Komponenten für den Solarkreislauf einer Solarthermieanlage enthält. Dazu gehören die Umwälzpumpe, das Ausdehnungsgefäss, Sicherheitsventile, Thermometer, Manometer, Durchflussmesser und oft auch ein integrierter Wärmetauscher. Die Solarstation wird meist in der Nähe des Speichers installiert und vereinfacht die Installation sowie die Wartung der Anlage erheblich. Durch die vorkonfektionierten Komponenten wird auch das Risiko von Planungs- und Montagefehlern reduziert. Hocheffiziente Pumpen und integrierte Regelungstechnik optimieren den Betrieb der Solarthermieanlage.

Solarstrahlungsbilanz

Die Solarstrahlungsbilanz ist eine Berechnung der Gesamtheit der einfallenden und abgehenden Sonnenstrahlung auf eine bestimmte Fläche, meist über ein Jahr hinweg. Sie berücksichtigt direkte und diffuse Strahlung sowie Reflexionen und ist ein wichtiger Faktor zur Bestimmung des Energieertragspotenzials einer Photovoltaikanlage. Eine positive Strahlungsbilanz ist entscheidend für eine hohe Stromproduktion und die Rentabilität einer Solaranlage.

Solarthermie

Solarthermie ist eine Technologie, die Sonnenenergie zur Erzeugung von Wärme nutzt, meist zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung. Anders als Photovoltaik, die Strom erzeugt, wandeln Solarthermieanlagen die Sonnenstrahlung in thermische Energie um. Diese Technik ist besonders effizient in Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung und kann zur Senkung der Heizkosten beitragen.

Stagnation

Stagnation bezeichnet den Zustand einer Solarthermieanlage, bei dem die Umwälzpumpe abgeschaltet ist und die Wärmeträgerflüssigkeit in den Kollektoren zum Stillstand kommt. Dies kann bei sehr hohen Kollektortemperaturen im Sommer auftreten, wenn der Speicher bereits vollständig aufgeheizt ist oder bei Störungen der Pumpe. In der Stagnation können in den Kollektoren Temperaturen von über 200°C entstehen, was zur Verdampfung der Wärmeträgerflüssigkeit führen kann. Moderne Kollektoren und Anlagenkomponenten sind so konstruiert, dass sie Stagnationsphasen ohne Schäden überstehen. Spezielle Technologien wie ThermProtect bei Viessmann-Kollektoren können die Stagnationstemperatur reduzieren.

Stromgestehungskosten

Die Stromgestehungskosten bezeichnen die Gesamtkosten der Erzeugung einer Kilowattstunde (kWh) Strom über die gesamte Lebensdauer einer Photovoltaikanlage. Sie umfassen Investitionskosten, Betriebskosten, Wartung und Finanzierungskosten. Diese Kennzahl ist entscheidend für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage im Vergleich zu anderen Energiequellen und für die Berechnung der Netzparität.

Stromspeicher

Ein Stromspeicher oder Batteriespeicher ist ein System, das überschüssigen Strom einer Photovoltaikanlage speichert. Damit kann der Strom zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden, wenn die Sonne nicht scheint. Dies erhöht den Eigenverbrauch und macht den Betrieb der Anlage unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz. Moderne Batteriespeicher basieren oft auf Lithium-Ionen-Technologie und bieten eine hohe Effizienz und Langlebigkeit. Seit 2025 profitieren Speicherbetreiber in der Schweiz von einer Rückerstattung des Netzentgelts.

Stromspeichersystem

Ein Stromspeichersystem speichert überschüssigen Strom, der von einer Photovoltaikanlage erzeugt wird, um ihn später zu nutzen, wenn die Sonneneinstrahlung gering ist oder der Bedarf höher ist. Solche Systeme tragen dazu bei, den Eigenverbrauch zu maximieren und die Unabhängigkeit vom Stromnetz zu erhöhen. Moderne Speichersysteme basieren häufig auf Lithium-Ionen-Technologie und bieten eine hohe Speicherkapazität und Effizienz.

T

 

Teileinspeisung

Teileinspeisung bezeichnet die Praxis, einen Teil des von einer Photovoltaikanlage erzeugten Stroms selbst zu verbrauchen und den überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Dies ermöglicht es den Betreibern, ihre Stromkosten zu senken und gleichzeitig von Einspeisevergütungen zu profitieren. Die Kombination von Eigenverbrauch und Einspeisung ist eine verbreitete Strategie zur Maximierung der Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage in der Schweiz.

V

 

Verschattung

Verschattung tritt auf, wenn Teile einer Photovoltaikanlage durch Gebäude, Bäume oder andere Objekte beschattet werden, was zu einer Verringerung der Stromerzeugung führt. Selbst kleine Schatten können die Leistung eines Solarmoduls erheblich beeinträchtigen. Verschattungsmanagement, z. B. durch den Einsatz von Bypass-Dioden oder Optimierern, ist entscheidend, um den Ertrag der Anlage zu maximieren.

Virtueller Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (vZEV)

Der virtuelle Zusammenschluss zum Eigenverbrauch ist eine neue Möglichkeit, die seit dem 1. Januar 2025 in der Schweiz verfügbar ist. Beim vZEV können mehrere Haushalte oder Betriebe ihre Stromzähler virtuell zusammenfassen, um den Eigenverbrauch zu optimieren. Dies ermöglicht die Nutzung der Anschlussleitungen zum Verteilnetz für den Eigenverbrauch, ohne dass vorhandene Stromzähler ausgetauscht werden müssen. Die Teilnehmer müssen auf derselben Spannungsebene unter 1 kV angeschlossen sein.

Volleinspeisung

Bei der Volleinspeisung wird der gesamte von einer Photovoltaikanlage erzeugte Strom in das öffentliche Netz eingespeist, anstatt vor Ort genutzt zu werden. Der Betreiber der Anlage erhält dafür eine Vergütung, meist in Form einer Einspeisevergütung. Diese Methode wird oft gewählt, wenn der Eigenverbrauch gering ist oder eine hohe Einspeisevergütung angeboten wird. In der Schweiz können Anlagen ohne Eigenverbrauch von der hohen Einmalvergütung (HEIV) oder der gleitenden Marktprämie profitieren.

W

 

Warmwasserbereitung

Warmwasserbereitung mittels Solarthermie ist die häufigste Anwendung von Solarwärme in Schweizer Haushalten. Eine Solarthermieanlage kann in den Sommermonaten bis zu 100% des Warmwasserbedarfs decken, über das ganze Jahr gemittelt sind 50-70% realistisch. Für einen 4-Personen-Haushalt werden typischerweise 4-6 m² Kollektorfläche und ein 300-500 Liter Speicher benötigt. Die Solarthermieanlage wird mit dem bestehenden Heizsystem (Gas, Öl, Wärmepumpe) kombiniert, das bei ungenügender Solarwärme automatisch nachheizen kann. In der Schweiz profitieren Solarthermie-anlagen für Warmwasserbereitung von kantonalen Förderprogrammen und steuerlichen Abzugsmöglichkeiten.

Wärmeträgerflüssigkeit

Die Wärmeträgerflüssigkeit ist das Medium, das in geschlossenen Solarkreisläufen von Solarthermieanlagen zirkuliert und die in den Kollektoren erzeugte Wärme zum Speicher transportiert. In der Schweiz wird aufgrund der winterlichen Temperaturen meist eine Mischung aus Wasser und Propylenglykol (Frostschutzmittel) verwendet, die bis etwa -28°C frostfrei bleibt. Das Mischungsverhältnis richtet sich nach den örtlichen Klimabedingungen. Die Wärmeträgerflüssigkeit muss regelmässig auf ihren pH-Wert und Frostschutz-Gehalt geprüft werden, da sie sich über die Jahre durch hohe Temperaturen zersetzen kann. Bei Bedarf muss sie ausgetauscht werden, um die optimale Funktion der Anlage zu gewährleisten.

Wattpeak (Wp)

Wattpeak (Wp) ist die Masseinheit, die die maximale Leistung eines einzelnen Solarmoduls unter idealen Bedingungen angibt. Es ist eine wichtige Kennzahl, um die Leistung verschiedener Solarmodule zu vergleichen. Wie bei Kilowattpeak (kWp) handelt es sich hierbei um eine Standard-Testbedingung, die als Grundlage für die Dimensionierung und den Vergleich von Solaranlagen dient.

Wechselrichter

Ein Wechselrichter ist ein Gerät, das den in einer Photovoltaikanlage erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) umwandelt, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist oder im Haushalt genutzt werden kann. Wechselrichter sind entscheidend für den Betrieb einer PV-Anlage, da die meisten elektrischen Geräte und das Stromnetz Wechselstrom benötigen. Moderne Wechselrichter übernehmen oft auch Aufgaben wie die Überwachung der Anlagenleistung und die Optimierung der Energieausbeute.

Wechselstrom

Wechselstrom (AC) ist eine Form von elektrischem Strom, bei der die Richtung des Flusses periodisch wechselt. Die meisten elektrischen Geräte und das öffentliche Stromnetz arbeiten mit Wechselstrom. In Photovoltaikanlagen wird der vom Solarmodul erzeugte Gleichstrom mittels eines Wechselrichters in Wechselstrom umgewandelt, um für den Haushaltsgebrauch oder die Einspeisung ins Netz nutzbar zu sein.

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Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV)

Der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch ist ein gesetzlich geregeltes Modell in der Schweiz, bei dem mehrere Parteien (Mieter, Grundeigentümer) sich zusammenschliessen, um lokal produzierten Solarstrom gemeinsam zu nutzen. Ein ZEV ermöglicht es, dass in einem Mehrfamilienhaus oder auf angrenzenden Grundstücken erzeugter Strom direkt vor Ort verbraucht wird, ohne dass Netznutzungsgebühren anfallen. Die rechtlichen Grundlagen sind im Energiegesetz (EnG) festgelegt. Die Produktionsleistung muss mindestens 10% der Anschlussleistung betragen. Seit 2025 gibt es auch virtuelle ZEV, die eine flexiblere Zusammenarbeit ermöglichen.

 


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